Multifamiliengruppe "Häusliche Gewalt"

Ein besonderes Angebot für Eltern und ihre Kinder

Zielgruppe

Verschiedene Formen häuslicher Gewalt. Familien im freiwilligen und unfreiwilligen Kontext, im Rahmen eines Schutzkonzeptes, im Rahmen einer Weisung

Inhalte

Multifamilientherapie (MFT) ist ein ganzheitlicher methodischer Ansatz für Familien in besonderen Lebenslagen und basiert auf der Grundlage von systemischer Therapie und Gruppentherapie. MFT kann für eine große Bandbreite von Schwierigkeiten und Störungen in Familien eingesetzt werden.
Unsere Multifamilientherapie-Gruppe ist eine spezifische Form der Arbeit mit Familien, in denen das Thema häusliche Gewalt ein herausragendes Merkmal ist.

Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit - sie ist ein Verstoß gegen das Recht des Menschen auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Bei häuslicher Gewalt sind Kinder generell mitbetroffen. Entweder sind sie selbst direkt betroffen, oder als Zeugen der Gewalt. Die negativen Auswirkungen der Gewalt auf die soziale und psychische Entwicklung der Kinder sind bekannt. Diese sind häufig Anlass zur Installierung von Hilfen zur Erziehung.

Unter häuslicher Gewalt werden folgende Gewaltarten verstanden:

  • Gewalt von Männern gegen ihre (Ex-)Partnerinnen
  • Gewalt von Frauen gegen ihre (Ex-)Partner
  • Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen
  • Gewalt gegen Kinder
  • Kinder als Zeugen von Partnergewalt
  • Gewalt von Kindern gegen Eltern

Als Gewalt wird jede Verletzung der seelischen und körperlichen Integrität einer anderen Person verstanden. Häusliche Gewalt beinhaltet ein Muster von kontrollierendem Verhalten, das die körperliche und seelische Integrität einer anderen Person verletzt. Dies kann ernsthafte und lang anhaltende negative Auswirkungen auf Wohlergehen, Selbstwertgefühl, Autonomie, körperliche und seelische Gesundheit der geschädigten Person haben. Häusliche Gewalt beinhaltet physische, psychische, sexualisierte, soziale, emotionale und ökonomische Gewalt, Isolation, Stalking, Bedrohung und Einschüchterung.

Die praktische Umsetzung von Täterarbeit und Opferschutz in unserem Gruppensetting wird als Multifamilientherapie mit Untertitel häusliche Gewalt definiert.

Kernziel

für die Multifamilienarbeit in unserer Gruppe ist die nachhaltige Beendigung von gewalttätigem Verhalten.

Zentrale Themen

In der MFT wird mit mehreren Familien gleichzeitig (simultan) gearbeitet, folgende Faktoren dieses Settings ermöglichen die besondere Effektivität:

  • Übertragbarkeit: Die Familien lernen, dass sie nicht alleine mit einem Problem sind, sondern dass andere ähnliche Probleme haben.
  • Hoffnung: Die Familienmitglieder lernen, dass andere gelernt haben, bestehende Probleme zu bewältigen. Sie erhalten Unterstützung durch andere Familien.
  • Aktivierung und elterliche Präsenz: Die Familien erfahren, dass sie anderen helfen können, sie erleben sich als wirksam und entwickeln Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Sie werden zu Experten für andere und sich selbst.
  • Unterstützung/Akzeptanz/Integration: Die Gruppe wird zu einem Netzwerk für die Familien, in der sie sich mit ihren Schwierigkeiten akzeptiert fühlen und von der sie Unterstützung erhalten.
  • Lernen am Modell: Durch die Identifizierung untereinander erhöht sich die Bereitschaft, andere Verhaltensweisen anzunehmen und von anderen zu Lernen.
  • Ausprobieren: Die Gruppe wird als sicherer Ort erlebt, an dem Neues erfahren und ausprobiert werden kann, an dem gelernt wird zu kommunizieren und mit Kritik umzugehen.

Bei komplexen Ausgangsbedingungen wie häusliche Gewalt werden differenzierte Interventionen benötigt. Die Multifamilienarbeit, insbesondere das Arbeiten mit und neben anderen Familien, stellt eine effektive Form der Intervention dar für Familien, die in Kreisläufen von intrafamiliärer Gewalt verhaftet sind.

Diese Gruppe ruht aktuell

 

Teilnehmer

6 bis 8 Familien gemischten Alters

 

Ansprechpartner

Martin Roth

Mobil: 0175 9335 868

Standort Neckarstadt

Pflügersgrundstr. 17
68169 Mannheim
Telefon: 0621 1782890
Fax: 0621 17828929

Sekretariat: Katja Walter